Wasserwechsel im Garnelen Aquarium

Es gibt viele unterschiedliche Aussagen wie viel und wie oft man Wasserwechsel im Garnelen Aquarium bei der Garnelen Haltung durchführen sollte. Welchem Ratschlag kann man folgen? Kurz und knackig meine Empfehlung:

Wasserwechsel Tabelle bis 60 Liter Garnelen Aquarium
Wasserwechseltabelle von 10 bis 60 Liter Garnelen Aquarien

Nun ins Detail um zu verstehen warum es so unterschiedliche Aussagen gibt: Die Frage nach dem Wasserwechsel wird immer relativ kurz erklärt: z.B. „20% alle 14 Tage“. Das Problem hierbei ist, der neue Garnelenhalter führt diese Empfehlung so lange durch bis seine Garnelen in einem Zeitraum von x – xx Monaten plötzlich langsam weniger werden. Junge Garnelenbabys kommen schon länger keine mehr oder sind nach kurzer Zeit „verschwunden“, respektive gestorben. Was ist passiert?

Schadstoffe im Garnelen Aquarium

Werden zu wenig Schadstoffe im Garnelen Aquarium über den Wasserwechsel herausgenommen, dann schaukeln sich diese Schadstoffe hoch. Ab einem bestimmten Konzentrations -Level quittieren Garnelen dies mit einer beginnenden bakteriellen Infektion. Das Immunsystem kann gegen die Belastung nicht mehr ankommen und die Garnelen werden krank und versterben letztendlich. Dieses „sterben“ passiert nach und nach über Wochen oder gar Monate.

Die sich vermehrenden Schadstoffe im Aquariumwasser sind schlecht und es muss durch Wasserwechsel verhindert werden, dass sich noch mehr Schadstoffe im Wasser ansammeln. Nun fragt man sich also, wie viel Wasserwechsel muss ich den machen, dass sich da nichts ansammeln kann? Um diese Frage zu beantworten muss erst einmal verstanden werden woher diese Schadstoffe kommen

Wie entstehen Schadstoffe im Garnelen Aquarium?

Schadstoffe kommen von jeglichem organischen Material das in das Garnelen Aquarium eingebracht wird. Organisches Material ist ein Futterstückchen, Erlenzäpfchen, Laubblatt, Seemandelbaumblatt, Seemandelbaumrinde, Pflanzendünger – also fast alles was ins Aquarium gegeben wird.

Alles was sich zersetzen kann ist nicht verschwunden, es ist aufgespalten in die Stoffe aus denen es entstanden ist. Diese (Rest)stoffe schwimmen nach dem zersetzen unsichtbar im Wasser und sollten durch Wasserwechsel entfernt werden.

Die Futter-Kette: Ein Futter Stückchen wird von den Garnelen gefressen, Garnelen scheiden Reste aus, diese werden ggf. von Schnecken gefressen, diese scheiden ebenfalls Reste aus – bis dahin sieht man das vielleicht noch, dann kommt die Mikrofauna.
Bakterien, Einzeller und die 100ten verschiedene andere Lebewesen die man mit dem Auge vielleicht gar nicht sieht und fressen die letzten Überreste (man spricht von zersetzen). Aber auch diese Lebewesen scheiden Reste vom Futter aus- welche unsichtbar im Wasser schwimmen => Die Schadstoffe !

Mein Wasser im Garnelen Aquarium ist „Top

Manch einer wird sagen, „meine Wasserwerte, Nitrit, Nitrat, Phosphat sind doch top„.
Ja, diese mögen okay sein, jedoch um die Schadstoffe welche den Garnelen (und vor allem auch Garnelenbabys) zu schaffen machen nachzuweisen, muss man das Wasser in einem Labor zur Analyse geben und viele Stoffe wie z.b. Selen, Bor, Zink uvm. untersuchen lassen. Man kann diese Stoffe nicht selbst messen und feststellen wie hoch diese Werte sind.

Wir kombinieren: Wie viel Wasserwechsel ist nötig?

Wenn das soweit klar ist stellen wir uns die Frage des „Wie viel Wasserwechsel“ erneut. Dann kombinieren wir, es kommt also auf die Menge an organischem Material an, welches dem Aquarium zugeführt wird. Da jeder Halter anders füttert und mehr oder weniger organisches Material einbringt, ist nun klar warum ein x% Wasserwechsel der beim einen funktioniert beim anderen nicht funktionieren muss.
Halten wir fest, das Wasser wird kontinuierlich schlechter, aber wir wissen nicht wie schlecht. Also kann man nicht sagen wie viel % Wasserwechsel nun „genug“ wäre.

Wie macht man es richtig?

Mindestens 50% pro Woche, jedes 3te mal 90% (so das die Garnelen gerade noch schwimmen können). Durch diese Vorgehensweise ist ohne überlegen zu müssen und Risiko los ausreichend Wasserwechsel betrieben worden. Alle 3 Wochen wird das Aquarium nun auf Status „Frischwasser“ geholt was den Garnelen sehr gefällt und sie es durch ein langes gesundes Leben und viele Junge danken werden. Der richtige Wasserwechsel im Garnelen Aquarium entscheidet also auch über die Lebensdauer von Garnelen.

Garnelen sterben bei zu viel Wasserwechsel?

Es gibt nun Halter, diese betreiben schon länger spärliche Wasserwechsel. Dann wird bei Problemen ein sehr großer Wasserwechsel durchgeführt und mit Pech hat man am nächsten Morgen tote Garnelen im Aquarium. Schon oft hörte ich dann, „zu viel Wasserwechsel ist schädlich, die Garnelen sterben dann“. Dazu ist zu sagen, die Garnelen können in dieser Konstellation deshalb sterben, da der Wasserunterschied von Alt- auf Frischwasser einen großen osmotischen Druckunterschied darstellt. Es ist das gleiche Prinzip wie wenn man neue Garnelen bekommt, diese müssen langsam an das neue Aquariumwasser gewöhnt werden.

Wie gewöhnt man Garnelen nun richtig von älterem Wasser auf Frischwasser um?

Sind Sie nach der Lektüre dieses Artikels der Meinung, dass Sie zu wenig Wasserwechsel betrieben haben? Machen Sie nicht den Fehler auf einmal ganz viel zu wechseln. Machen Sie dies einmalig stufenweise:

Am ersten Tag 30% Wasserwechsel
Einen Tag später 60% Wasserwechsel
Am nächsten Tag 90% Wasserwechsel